4 Wege dankbarer - und erfolgreicher - zu sein

Vergleichen Sie Ihren Geist mit Ihrem Verdauungssystem – was Sie ihm zuführen, beeinflusst, wie Sie sich fühlen. Wenn Sie Ihren Geist mit einem ständigen Strom von Sorgen, Neid, Groll und Selbstkritik überfluten, wirkt sich das negativ auf Ihr Wohlbefinden aus. Dankbarkeit zu üben gleicht einer gesunden Ernährung für Ihren Geist.

Forscher unterscheiden grundsätzlich zwischen zwei Arten von Dankbarkeit: 1. Dankbarkeit, die die Handlungen des Gebers anerkennt und bestätigt, und 2. den Selbstnutzen, der beschreibt, wie es dem Empfänger besser geht, weil ihm geholfen wurde. Es herrscht in der Forschung allerdings Uneinigkeit darüber, ob Dankbarkeit an sich eine Emotion ist. Sicher ist, dass sie keine grundlegende Emotion wie Freude oder Wut darstellt. Diese Emotionen zeigen alle ein einzigartiges Muster der Gehirnaktivität sowie einen universellen und erkennbaren Gesichtsausdruck, während Dankbarkeit sich zwar in der Gehirnaktivität spiegelt, jedoch keine charakteristische visuelle Anzeige aufweist.

In der Vergangenheit lag der Fokus der Forschung hauptsächlich auf der sozialen Funktion der Dankbarkeit und nicht auf ihren Auswirkungen auf unser Gehirn. Studien haben ergeben, dass Dankbarkeit gegenüber jemandem, der Ihnen hilft, das Interesse dieser Person weckt und langfristig den Aufbau einer Beziehung begünstigt. Es scheint dadurch, dass sich ihre Zeit, Mühe und Unannehmlichkeiten, die sie in eine Beziehung investieren, auch lohnen.

Um eine glückliche Beziehung zu zerstören, gibt es nichts Sichereres als Undankbarkeit. Den meisten von uns fällt es wahrscheinlich nicht schwer, sich an eine Situation zu erinnern, in der wir uns gekränkt gefühlt haben, als jemand undankbar auf Hilfe reagierte. Ohne irgendeine Form von Anerkennung hören Menschen sehr schnell auf, helfen zu wollen. Tatsächlich wurde in einer Reihe von Studien festgestellt, dass sich die Wahrscheinlichkeit, anderen zu helfen, sofort halbierte, wenn jemandem nicht für dessen Hilfe gedankt wurde.

Generell wissen wir alle, dass es nicht nur gut für uns, sondern auch für unsere Beziehungen ist, dankbar zu sein und es auch zu zeigen – genauso wie wir alle wissen, dass es gut ist, ins Fitnessstudio zu gehen und zu trainieren. Beide Praktiken verbessern das Leben. Aber genauso wie Fitness erfordert, dass wir eine Routine einhalten und den natürlichen Wunsch, nichts zu tun, überwinden müssen, müssen wir es uns auch zur Gewohnheit machen, dankbar zu sein, auch wenn wir es nicht verspüren.

Während es für Fitness Programme gibt, müssen wir in der Regel unser eigenes Dankbarkeitsprogramm entwickeln. Das ist jedoch nicht so einfach, denn wir Menschen haben eine natürliche Tendenz, uns stärker auf negative Ereignisse als auf positive zu konzentrieren (Negativitätsbias). Dankbarkeit zu üben bedeutet also, gegen unsere natürlichen Impulse zu arbeiten.

Die eigentliche Frage ist, wie wir unsere Neigung zur Negativität überwinden, das Gute erkennen, dafür dankbar sein und es bewusst bekennen können. Die Antwort besteht darin, gezielte Dankbarkeitsroutinen einzuführen:

1. Erinnern Sie sich an das Schlechte: Um in Ihrem aktuellen Zustand dankbar zu sein, ist es hilfreich, sich an die schweren Zeiten zu erinnern, die Sie einmal erlebt haben. Wenn Sie sich daran erinnern, wie schwierig das Leben bereits einmal war und wie weit Sie dennoch gekommen sind, entsteht in Ihrem Kopf ein deutlicher Kontrast. Dieser Kontrast ist ein fruchtbarer Boden für Dankbarkeit.

2. Teilen Sie Ihre Dankbarkeit mit anderen: Untersuchungen zeigen, dass das Ausdrücken von Dankbarkeit Beziehungen stärkt. Wenn Ihr Partner, Freund oder ein Familienmitglied das nächste Mal etwas tut, was Sie wertschätzen, teilen Sie ihm dies unbedingt mit. Der Dank an andere macht aber auch Sie selbst glücklich: In einer kürzlich veröffentlichten Studie wurden beispielsweise Erwachsene gebeten, Dankesbriefe an andere zu schreiben. Es stellte sich heraus, dass ihr Wohlbefinden deutlich höher war als das der Probanden, die solche Briefe nicht schrieben. Die Forscher fanden außerdem heraus, dass es sogar noch nützlicher war, anderen auf diese Weise zu danken, als eine Dankbarkeitsliste zu schreiben.

3. Geben Sie öffentlich ein Versprechen ab, regelmäßig dankbar zu sein: Untersuchungen zeigen, dass das Ablegen eines Versprechens zur Ausführung eines Verhaltens die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Sie diese Aktion auch tatsächlich ausführen. Schreiben Sie Ihr eigenes Dankbarkeitsgelübde. Das kann so einfach sein wie „Ich verspreche, mir jeden Tag bewusst zu machen, wofür ich dankbar bin“. Machen Sie es an einer Stelle sichtbar, an der Sie jeden Tag daran erinnert werden.

4. Schreiben Sie eine Dankbarkeitsliste, auf der Sie die guten Dinge in Ihrem Leben aufschreiben: Machen Sie es sich aber vor allem zur Gewohnheit, diese Liste immer wieder zu überprüfen. Diese Praxis ist Studien nach sogar ein probates Mittel zur Linderung depressiver Symptome.

Dankbarkeit ist kein Gefühl, das einfach entsteht, wenn wir nur darauf warten. Es ist vielmehr ein Verhaltensmuster, das wir regelmäßig in unser Leben integrieren sollten. Dazu eignet sich ein Dankbarkeits-Workout, das Sie regelmäßig durchführen, damit es zur Routine wird. Hier ein Vorschlag:

  • Bevor Sie morgens aufstehen, machen Sie sich zunächst ein paar Gedanke, um den Tag einzurahmen. Sie können dazu Ihre Dankbarkeitsliste hernehmen, die Sie mehrmals pro Woche aktualisieren.

  • Kleben Sie Ihre Dankbarkeitsliste am besten an den unteren Rand Ihres Computerbildschirms, Jeden Morgen, bevor Sie mit der Arbeit beginnen, werfen Sie einen Blick darauf und halten bei jedem Punkt kurz inne.

  • Machen Sie es sich zur Gewohnheit, Ihre Dankbarkeit anderen gegenüber in ein paar täglichen E-Mails oder Textnachrichten auszudrücken. Das braucht nichts Übertriebenes oder Dramatisches sein, sondern nur ein paar Worte, um jemandem zu zeigen, dass Sie etwas bemerkt und geschätzt haben.

Wenn Sie sich an diesen Plan halten, wird sich Ihr Leben verändern. Sie werden vermutlich weiterhin nicht ständig dankbar sein und sich oft ärgern (schließlich sind Sie ein Mensch), aber Dankbarkeit wird zu einem festen Punkt. Und das wird Sie zu einem glücklicheren und zufriedeneren Menschen in allen Lebenslagen machen.